Giganten traben durchs Upland

Wilke-Mühle in Usseln übernimmt drei Percherons – Brauerei hat Zucht der Rasse aufgegeben.

Tavis, Skara und Slash ragen selbst unter großen Pferden heraus: Während es die Alt-Oldenburger der Wilke-Mühle auf ein Stockmaß vom 1,70 bis 1,75 Metern bringen, beginnt der Nacken des größten der drei „Weißen Riesen“ erst bei 1,88 Metern. Seit gut zwei Wochen sind die mächtigen Tiere der Rasse Percheron in Usseln heimisch.

Die Pferde hängen sehr aneinander, schildert Heiner Wilke: Alle drei wurden in Warstein geboren und stammen aus den Ställen der dortigen Brauerei. 28 Jahre lang züchtete der Betrieb sie, die Pferde traten als repräsentatives Gespann bei Volksfesten auf, zogen Hochzeitskutschen und beeindruckten bei Sportereignissen. Auch beim Korbacher Freischießen waren Tavis und Skara, die beiden älteren der drei Percherons, schon zu Gast.

Die größten gesichert
In den vergangenen Wochen hat die Brauerei die kostenintensive Zucht aufgegeben, am 15. Oktober hatten sie ihren letzten Auftritt in Warstein. „Wir haben früh genug davon erfahren und konnten uns die größten sichern“, berichtet Heiner Wilke. Seit über 30 Jahren werden in der Wilke-Mühle Alt-Oldenburger gehalten.

Die hohen, eleganten Kaltblüter aus Warstein ergänzen künftig den Kutschbetrieb. Das kennen sie von ihren Präsentationsfahrten schon gut, neu wird für sie der Pferdeschlitten und der Einsatz im berittenen Fanfarenzug - Reitlehrerin Svenja Wilke wird sie daran gewöhnen, Menschen auf dem Rücken zu tragen. „Percherons bringen viel mit“, schildert ihr Mann Heiner: „Sie sind ausgeglichene, hellwache, fröhliche Pferde.“ Der Hufschmied habe indes seinen Respekt gezeigt und musste eine Nummer größer arbeiten.

Rasse aus der Normandie
Ursprünglich stammt die Rasse aus der Perche in der Normandie. Die Brauerei besorgte sich nach ersten Einkäufen in Düsseldorf Stuten direkt aus Frankreich. In Usseln leben nun die 13-jährige Skara, der zwölfjährige Tavis und der fünfjährige Slash. Gesellschaft haben sie unter anderem von drei anderen Schimmeln. Zudem hatte die Wilke-Mühle schon mal ein Kutschpferde mit einem der „Weißen Riesen“ gekreuzt: Renaldo, Kesselpauken-Pferd des berittenen Fanfarenzugs, ist ein halber Percheron.

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir weiterzüchten, aber immer im Verbund mit den Alt-Oldenburgern“, gibt Heiner Wilke einen Ausblick auf die Zukunft der Pferde.

Von Wilhelm Figge; Quelle: WLZ vom 07.11.2017 www.wlz-online.de

Wilke Mühle

Wilke Mühle

Willingen - Sauerland

Telefon: 05632 - 7076
Telefax: 05632 - 7720

Heiner Wilke: 0171 206 339 0
Svenja Wilke: 0160 964 926 14